Durch die Wolfsschlucht / Kandern D
Erlebnisbericht einer Wanderung erzählt von Canis lupus solitarius
Text: Rolf Klaus
Bilder: Rolf Klaus
Donnerstag, 19. Juli 2018
Rechtzeitig und zahlreich warten Naturfreunde aus dem Baselbiet am Basler Badischen Bahnhof in der Sonne (oder im Schatten) auf den Bus 55 nach Kandern. Unser heutiger Wanderleiter ist ein Sparfuchs und hat für die Hin- und Rückfahrt jeweils Gruppenbillete der DB zu einem Sparpreis (1 zahlt und 5 fahren mit) gekauft. Auf der Hinfahrt nach Wollbach, dem Ausgangpunkt der Wanderung füllen wir praktisch den ganzen DB-Gelenkbus.
Nach kurzer Information zur heutigen Wanderung inkl. Begrüssung und Vorstellung von neuen und alten bekannten Gesichtern wandern wir ohne grosse Steigung in Richtung unseres ersten Zwischenziels, dem Aussichtspunkt „Baslerblick“. Der Weg dorthin bei strahlendem Sonnenschein erlaubt einen Blick auf Felder mit Apfelbaumplantagen. Ein einsamer Zwetschgenbaum wird sofort auf den Reifegrad seine Früchte getestet, (Urteil nicht bekannt, da vermutlich nicht überwältigend). Ganz im Gegensatz dazu finden die Brombeeren am Wegrand regen Zuspruch unserer Wanderkameradinnen, die Herren der Schöpfung halten sich erstaunlicherweise vornehm zurück. Pflücken und Essen braucht seine Zeit, so zieht sich die Gruppe immer mehr auseinander, was aber die Wanderleitung durch kurze Stopps kompetent ausgleichen kann.
Der „Baslerblick“ hält sein Wort denn die Aussicht auf die Stadt Basel und bis weit in den Südschwarzwald ist nicht nur bei Föhn überwältigend. Weiter geht‘s bis kurz vor Hammerstein wo ein letzter Zwischenhalt vor der grossen Mittagspause gemacht wird. Die Frage bleibt offen welche Vorstellungen / Disco / Partys sich in dieser Felsarena mit improvisierter Bühne (mit Beleuchtung) jemals stattgefunden haben.
Kurz vor Kandern gehen wir hinein in die die die Wolfsschlucht. Ein Erlebnis für Augen und Gemüt: riesige Felsbrocken hängen bedrohlich an den Steilwänden wie wenn sie sich plötzlich auf uns herabstürzen wollten, enge Schluchten sind ein Massstab für den Körperumfang (reicht es noch durch oder muss ich etwas abnehmen?). Langsam und ehrfürchtig vor der Natur gehen wir durch diese Schlucht und lassen die Felsen mit ihren bizarren Formen auf uns einwirken. Bitte nicht stolpern, es hat überall grossen Wurzeln auf den schmalen Wegen!
Als Sitzgelegenheiten bei der Mittagspause auf einer Lichtung inmitten der Wolfsschlucht dienen bis zu 50 m lange dicke Baumstämme, wahlweise gibt es Platz an der Sonne oder am Schatten. Gestärkt nehmen wir die letzten Meter mit einem steilen Abstieg nach Kandern unter die Füssen, wo wir vor der Abfahrt mit dem Bus nach Basel in einem griechischen Restaurant mir lebensnotwendigen Flüssigkeiten den Durst stillen.
EFHARISTÓ wie immer an das Wanderleiterpaar Nelly und Nik die uns ohne Wolfsbegegnung durch die Schlucht brachten.
ANTIÓ: ich verabschiede mich mit Sonne im Herzen in meine Wolfsschlucht ein Canis lupus solitarius
PS: EFHARISTÓ = Danke // ANTIÓ = Auf Wiedersehen (Wölfe sprechen auch griechisch)
PS: Canis lupus solitarius = einsamer Wolf (latein)
Unsere Streckendaten:
reine Wanderzeit:
Länge:
Aufstieg:
Abstieg: